Allergieprävention

Prävention soll so früh wie möglich ansetzen. Sie umfasst sowohl Maßnahmen zur Vermeidung der Entstehung einer Krankheit als auch  Maßnahmen, um Folge- und Späterkrankungen zu verhindern. Auch sollen Risiken erkannt werden (Umwelt- und Lebensstileinflüsse).

Die aktuelle Leitlinie zur Allergieprävention heisst: TOLERANZ STATT VERZICHT,
d.h. aktive Auseinandersetzung mit der allergenen Umwelt. Der Körper soll lernen, welche Stoffe aus der Umwelt harmlos sind (Nahrungsmittel, Pollen, Tierhaare) und gegen welche er sich wehren muss (Viren, Bakterien).

Man unterscheidet Primär- Sekundär- und Tertiärprävention

Diese Empfehlungen betreffen insbesondere Risikokinder aus Familien mit allergischer Manifestation bei Verwandten ersten Grades, richten sich aber auch in eingeschränkter Form an die Gesamtbevölkerung.

Ziel:

  • Sensibilisierung
  • Erkrankung soll verhindert werden

Maßnahmen:

  • Bewusste Tolernanzentwicklung
  • Keine allergenarme Diät in der Schwangerschaft
    ausschließlich Stillen über 4-6 Monate (Muttermilchersatz bei Risikokindern, wenn Stillen nicht möglich ist)
  • Schrittweises Einführen der Beikost im ersten Lebensjahr
  • Übergang zur Familienkost
  • Meiden von Schadstoffen

Diese Empfehlungen betreffen Personen mit frühen Krankheitszeichen und sensibiliserte, aber noch symptomfreie Personen.

Ziel:
Verhinderung  einer manifesten Erkrankung sowie eines Symptomwechsels

Maßnahme:
Vermeidung klinisch relevanter Allergene

Eine allergische Erkrankung liegt vor.

Ziel:
Eine Verschlechterung soll vermieden werden.

Maßnahme:
Allergenkarenz, spezifische Immungtherapie, Schulungen

Allergische Erkrankungen werden unter dem Begriff atopischer Formenkreis zusammengefasst:

  • atopisches Ekzem (Neurodermitis)
    Atopische Dermatits ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung, die meistens im Säuglinsalter auftritt. Hauttrockenheit, quälender Juckreiz, Unruhezuständen, also zu einer enormen Beeinträchtigung für Kind und Eltern führen.
    Das Auftreten von Ekzemen erfolgt in Schüben und kann unterschiedliche Ursache haben. Ursachen können Nahrungsmittel, Kleidung, Stress, Klima und Psyche sein. Der Großteil der Neurodermitiker reagiert nicht allergisch auf Nahrungsmittel (NM)!
  • allergische Rhinitis (Heuschnupfen)
    Allergische Rhinitis/Rhinokonjunktivits bezeichnet eine entzündliche Veränderung der Nasenschleimhaut nach Allergenkontakt (Pollen). Die Folgen sind Niesattacken, Nasenlaufen, Augenjucken und –tränen. Heuschnupfen entwickelt sich meist im Jugend- und Erwachsenenalter. Ursache sind Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben und andere Allergene der Atemluft, auch pollenassozziierte Nahrungsmittel.
  • allergisches Asthma
    Allergisches Asthma ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege. Die Beschwerden äußern sich in Luftnot, Husten
    und Auswürfen. Hauptauslöser sind Inhalationsallergene wie Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Pollen. Asthmatische Beschwerden können als Folge einer NMallergie auftreten.

Download akutelle Leitlinien Nr. 061/016  www.leitlinien.net